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Schum DavarIch habe schon sehr lange nichts explizit Jüdisches mehr auf die Bühne gebracht. Schum davar bedeutet „Keine Sache“ oder auch „gar nichts“ aber Schum ist auch das hebräische Wort für Knoblauch – viel mehr „des Juden Speise“ als die Zwiebel, wie Wilhelm Busch einst abfällig dichtete. Und Schum ist auch der Name, den die Chassidischen Juden einst dem großem Städtetriumvirat Speyer, Worms und Mainz gaben, jenen drei Städten in denen die religiöse Chassidische Bewegung so florieren konnte. Ich habe also versucht, für die Mitglieder der diversen jüdischen Gemeinden Lieder zusammenzustellen, die eben nicht von allen anderen Kollegen gesungen werden, selten gehörte, klassische Kabarettchansons, die nicht in Jiddischer Sprache, aber explizit von jüdischem Humor und der so typisch jüdischen humanistischen Grundhaltung getragen sind. Der Antisemitismus steigt zugleich mit der Stetl-Nostalgie: Man hört immer öfter, dass hitzigste Diskussionen über Beschneidung und verschiedenste Arten von Israel-Bashing doch nichts mit Antisemitismus zu tun hätten! Es ist ein modernes jüdisches Programm, kein „Städtele Belz, Jiddische Mame – Liederabend“. Und wir haben uns bemüht, mit diesem Programm Jung und Alt, Jüdisch und Nichtjüdisch, Deutsch und Russischstämmige anzusprechen.
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